Verreisen macht glücklich. Es ist kalt und die Sonne scheint, Möven kreischen ihr langgezogens “iiiii-iiiiii” und es riecht nach Holzfeuer. In der Einkaufsstrasse spielt ein Strassenmusiker U2 und Tauben warten beim Hotdogstand auf Kundschaft. Die Häuser glänzen mit ihren romantischen Steinfassaden in der Morgensonne wie Kulissen aus einem Wikingerfilm, Kinder in violetten und roten Schuluniformen rennen sich hänselnd Richtung Schule. Welcome to Chichester.
In 50 Minuten gelangt man via Himmel von der Schweiz nach England. So lange braucht man mit dem Zug von Zürich nach Bern. Mit dem kleinen Unterschied, dass hier in England bereits schon vieles anders ist. Abgesehen von der Sprache und den Charakterzügen der Menschen, lebt man hier einfach anders. Und wie ich bereits im letzten Post übers Harrypotterland schrieb: ich mag dieses anders. Ich mag diese riesigen Pubs, welche mit 6 cm dickem Teppich und durchnummerierten Tischen ausgestattet sind. Alle essen hier Fish & Chips. Die Männer schütten sich dazu pintweise Bier ins Gesicht, fertig ist der Familienauflug.
Meine Familie reiste viel als ich klein war. Wir versuchten gar nach Australien auszuwandern. Vielleicht finde ich heute mit jeder Reise heraus, dass mich mein ursprüngliches Verlangen nach “irgendwann mal auswandern” getäuscht hat.
Es liegt alles so nah weil die Schweiz klein ist. Was wir in der Schweiz haben ist Luxus. Und wenn wir uns täglich daran erinnern, wie gut es uns geht, können wir wohl nicht anders, als glücklich lächelnd das Leben zu geniessen. Vermutlich müssten wir uns das einfach mal an den Kühlschrank schreiben.
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