Ich schreibe diesen Blogpost für mich, denn ich habe ihn mir verdient. Wenn du mitlesen magst, freue ich mich natürlich trotzdem. Eine sehr gute Freundin von mir meinte kürzlich zu mir: du kannst echt stolz darauf sein, was du dieses Jahr alles erreicht hast. Recht hast du, danke Michèle.
Ich bin stolz darauf, dass ich dieses Jahr endlich eine Wohnung drei Gehminuten entfernt der Mutter meiner Kids gefunden habe, die Kinder endlich mehr sehe und der Mutter auch den Alltag unter der Woche abnehmen kann.
Ich bin stolz darauf, dass ich einem CEO direkt und ehrlich gesagt habe, was aus meiner Sicht falsch in der Firma läuft und dann gekündigt habe.
Dass ich mir über die letzten Jahre ein Netzwerk im Internet aufgebaut habe, dass mich wahrnimmt, wenn ich Dinge veröffentliche und ich unterdessen eine für mich massive Reichweite erlangen kann, ohne Geld in die Hand zu nehmen.
Ich bin stolz darauf, dass ich vor etwas mehr als einem Jahr gemerkt habe, dass da eine neue Technologie namens Künstliche Intelligenz angebraust kommt und ich sofort auf diesen Zug aufgesprungen bin.
Ich bin stolz darauf, dass ich mir im Nu einen Namen als KI-Bildflüsterer im Netz machen konnte und den besten Job ever im August gefunden habe. Dass ich zwar angestellt bin, aber es sich so anfühlt, als wäre ich selbständig. Dass ich grossartige Menschen um mich herum habe, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Dass wir unglaublich tolle Kunden haben, die ich mit meinem Wissen zur Künstlichen Intelligenz verzaubern darf.
Ich bin stolz darauf, das ich mich entschlossen habe als Dozent im Bereich Interaction Design nach über 8 Jahren aufzuhören um Platz für Neues zu schaffen. Dass ich ab Januar fast nahtlos das Thema Bilder mit KI wieder als Dozent unterrichten darf.
Ich bin stolz darauf, dass ich dieses Jahr in hunderten Menschen die Begeisterung für die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz an Referaten, in öffentlichen Kursen und firmeninternen Schulungen wecken durfte. Dass ich immer besser, witziger, unterhaltsamer und effektiver wurde im Unterrichten und Begeistern.
Ich bin stolz darauf, dass ich die Stärke und Einsicht gefunden habe, eine Beziehung zu beenden, die für mich nicht mehr stimmig war. Dass ich und die Mutter der Kinder endlich die Scheidung durchgezogen und wir eine für beide Parteien faire Lösung gefunden haben.
Ich bin stolz darauf, dass ich so viel Sport gemacht habe, wie es sich für mich gut angefühlt hat und mich auch nicht von Unterbrüchen stoppen liess. Dass ich mehr Yoga gemacht und wieder mit dem Meditieren angefangen habe.
Dass ich unterdessen viele Freundinnen und Freunde habe, die einen schönen bunten Strauss voller Austauschmöglichkeiten bieten, die für mich da sind, wenn ich sie brauche. Und ich für sie da bin, wenn sie mich brauchen.
Ich bin stolz darauf, dass ich mit meinem Freund Reto einen Podcast begonnen habe, an dem wir viel Spass haben und der offenbar auch gehört wird.
Dass ich mit einer ehemaligen Klassenkameradin ein Klassentreffen organisiert habe und wieder viele Menschen sehen darf, die meine Jugend mitgeprägt haben.
Ich bin stolz darauf, dass ich für mich einstehe, Zeit für mich einfordere und mir Raum und Zeit verschaffe für Neues. Dass ich versuche ehrlich und offen zu sein, auch mir selbst gegenüber.
Ich weiss, ich habe auch viele Fehler gemacht in diesem Jahr. Und gewisse Dinge werde ich in einem weiteren Jahr anders sehen. Doch vielleicht werde ich auch herausfinden, was ich auch einfach mal so gerade stehen lassen kann. Dass ich nicht immer mehr tun muss, sondern einfach auch mal das geniessen kann, was ich bereits erreicht habe. Momente in der Gegenwart ermöglichen, welche mir in Zukunft als schöne Erinnerung bleiben.
Ich bin stolz darauf, dass ich es geschafft habe, endlich auch mal wieder innezuhalten und einfach auf mich stolz zu sein. So wie ich bin.