So wie denn i däm Summer
Immer, wenn es ein paar Tage nacheinander regnet, rechne ich mit Hochwassermeldungen. Bis jetzt sind sie ausgeblieben – zum Glück.
Heute lese ich im Bund, dass immer noch darüber diskutiert wird, wie die Berner Matte vor Hochwasser geschützt werden soll. Seit dem letzten grossen Hochwasser sind bereits 4 Jahre vergangen. Die Matte hat an Attraktivität verloren. Aber immer noch wird nur darüber diskutert, ob und was unternommen werden sollte.
Als wir 2003 unser Atelier an der Wasserwerkgasse bezogen, hat man uns mitgeteilt, dass seit den Überschwemmungen von 1999 nun Vorkehrungen getroffen wurden, so habe man zb. einen 2. Boden eingezogen, darunter waren 30cm Hohlraum… Wenn man bedenkt, dass ich zwei Jahre später auf eben diesem Boden in hüfthohem Aarewasser stand, erscheinen diese 30cm lächerlich.
Auch ein Warnsystem war keines vorhanden. Die ganze Nacht über hatte es in Strömen geregnet und es wurden bereits erste Anwohner evakuiert. Wer aber nicht in der Matte wohnte, datte nichts davon mitbekommen. Ich erinnere mich, wie unser Bürokollege angerufen hatte um uns diese Nachricht zu überbrigen und wir dann bis zur Wasserkerkgasse durch die braune, kalte Brühe wateten, um zu retten, was noch zu retten war. In dieser Zeit ist das Wasser so stark angestiegen, dass wir nicht mehr zurück konnten. Man hat uns dann ein Boot hergeschickt, das uns wieder ins Trockene brachte.
Wir haben damals «nur» unsere analogen Arbeiten verloren. Wer in der Matte gewohnt hat, den hat es viel schlimmer getroffen. Viele konnten erst Monate später zurück in ihre Wohnungen. Ich würde mir wünschen, dass nun wirklich etwas unternommen wird gegen die Überschwemmungen in der Matte.
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