





Eben verspies ich eine Hüppe. Keine Ahnung ob dir Hüppen bekannt sind und ob ich dich duzen darf. Hüppen sind lecker und damit basta (es war übrigens eine Caramelhüppe). Ich sitze am Schreibtisch, neben mir rauscht ein Bächlein vorbei, hinter dem Vorhang spielt sanft ein Klavier während in der Küche ein Waschbär rhytmisch das Schlagholz mit deutlichem Nachhall schlägt. Dazu das regelmässige Klappern meiner Schreibmaschine wenn ich diese Zeilen hier schreibe – verleitet alles brutal zum Abschweifen. Aber dafür gibt’s ja andere Blogs, du befindest dich hier in meinem Logbuch und wir schreiben den 5. September im Jahre 2011, Bern.
Draussen segeln erste Blätter zu Boden, es war heute so kalt wie an einem warmen Novembertag, Politiker sind auf Wahlfang und grinsen doof von den Plakatwänden. Während ich diesen Tatsachen nicht viel Aufmerksamkeit schenke, stapeln sich im Wohnzimmer Zügelkisten.
Ein halbes Jahr lang wohnte ich hier. Anfangs schrieb ich mir selbst vor, angekommen zu sein. Es ist heimelig hier, sehr schön, klein, alles erzählt Geschichten um mich herum. Nur bislang roch es trotzdem nie richtig nach Daheim. Ich bin in meinem Leben schon 15 Mal umgezogen. Ungefähr alle zwei Jahre im Schnitt. Worni soll ursprünglich mal ein Nomaden-Nachname gewesen sein. Vermutlich sollte das bislang immer so sein, irgendwie passte das auch. Doch der Wunsch nach einem Daheim war wohl insgeheim immer da. Geheimheim.
Ich habe es gefunden. Für die nächsten Jahre. Ich ziehe wieder aufs Land. Ich würde nicht behaupten, dass Bern für mich eine Stadt war. Eher ein grosses Dorf, das nicht so recht weiss was es werden möchte. Vermutlich bin ich aber trotzdem lieber auf dem Land zuhause. Ich brauche die Anonymität der Stadt nicht. Ich brauche Natur und Ruhe, ich liebe Burelädeli und den Dorfbeck, ich mag es, wenn man sich grüsst, man einen Abendspaziergang über die Felder machen kann, beim Joggen am Sonntagmorgen gerade mal einer anderen joggenden Person begegnet.
Wahrscheinlich muss man manchmal zuerst ein paar Mal davonlaufen um anzukommen. Und gibt es überhaupt Zufälle? Ich nenne es mal “Schicksal, ghostwrited by The Brothers Grimm”. Und dabei geht es natürlich nicht ums Haus, in welches ich einziehe. <3
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