
Das Zirpen der Grillen, der herbe Duft von sonnenerhitzten Tannennadeln, vermischt mit einer Note von Flechten; wir wandern ohne grosse Anstrengung einem wunderschönen Weg entlang, rechts unten das grosse Tal, rundum riesige Berge, mächtig und sich immer wieder der Schätzung entziehend, wie weit weg sie denn sind. Der Himmel ist strahlend blau, es ist Sommer, Ende August, im Rucksack Picknick und Traubenzucker mit Bananengeschmack.
Es ist lange her, seit ich begonnen habe, mir wieder solche Momente herbeizuwünschen. Eine zeitlang war es wohl uncool. Danach fehlte mir die Zeit, mir bewusst zu werden, dass ich mir die Zeit dafür nehmen sollte. Und nun stehen wir da, nachdem wir ein paar hundert Meter durch die glühende Hitze des Bergsommers dem Hang entlang gewandert sind. Wir stehen da vor einem Wasserfall, besser als die teuerste Klimaanlage der Welt, schöner als die teuerste Gartenanlage eines chinesischen Restaurants; die Natur plätschert ein Lied für uns hin, wir grinsen einander an und bekommen Gänsehaut vor Freude. Vermutlich würde uns jetzt ein spontan auftauchendes Einhorn nichtmal überraschen.
Zum Glücklichsein gehört das Bemerken, dass man es gerade ist. Und dafür brauchte es bei mir nun eine gehörige Überdosis Glück. Also nicht über. Das kompensiere ich locker. Und wenn ich zuviel Glück haben sollte, gebe ichs automatisch weiter, versprochen. Das ist wie bei den Vitaminen. Darum möchte ich euch den Glücksweg verraten (Achtung, Dialekt). Aber psst, behaltet ihn für euch.
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